Ich bin Mica Witthüser und Padel Spieler. Ich spiele seit 3 Jahren Padel und das so gut wie täglich. Ich habe zuvor, so wie die meisten Spieler, Tennis gespielt.
Tennis habe ich in einem Alter von 6 Jahren angefangen und bis zum 18. Lebensjahr gespielt. Im Tennis habe ich auf regionalem Niveau recht erfolgreich gespielt. Mein bestes Ranking war in den Top 200 aus Deutschland zu stehen in der Altersklasse U16. Irgendwann verlor ich aber den Spaß daran, jedes Wochenende damit zu verbringen, alleine auf Turniere zu fahren und immer gegen die gleichen Leuten zu spielen. Obwohl man die meisten Gegner seit vielen Jahren kennt, ist es doch so, dass man mit den wenigsten spricht. Dies hat mich sehr gestört und war der Hauptgrund, weshalb ich mit Tennis aufgehört habe. Mein erstes Mal Padel habe ich mit ungefähr 12 oder 14 Jahren gespielt. Damals wurden mein Vater und ich zu einem Turnier eingeladen, welches wir damals auch direkt gewonnen hatten.
Ich hatte viel Spaß an der Sportart, habe aber viele Jahre nie wieder etwas von dem Sport gehört, da es ein sehr kleiner Sport in Deutschland war. Mit ungefähr 15 Jahren wurde der Sport dann präsenter und meine Familie und ich haben regelmäßig an verschiedenen Standorten Padel gespielt. Da die Standorte aber meistens mehrere Stunden Autofahrt auseinander lagen, kamen wir nicht über zwei bis dreimal im Monat Padel.
Erst im Alter von 17 Jahren wurde Padel für mich als Sport interessant. Meine Eltern haben in Heeren die „Padel Arena Kamen“ gegründet mit zwei Padel Plätzen. Ich war dort fast täglich mit Freunden oder der Familie spielen und der Tennissport rückte mehr in den Hintergrund. Am Anfang hat man nur aus Spaß gespielt. Kleinigkeiten, wie den Ball mit der Wand spielen, oder ein Ballwechsel länger als sechs Schläge waren Highlights und der Grund, weshalb man diesen Sport gespielt hat. Im selben Jahr habe ich auch meine ersten Padel Turniere gespielt und wurde recht schnell die Nummer 1 der Jugend aus Deutschland.
Gleichzeitig habe ich damals in der Kategorie 3 die Deutsche Meisterschaft gewonnen und in der Kategorie 2 das Endspiel erreicht.
Im Jahr darauf im Alter von 18 Jahren kam dann die Entscheidung mit Tennis aufzuhören und aus Padel mehr als nur ein Hobby zu machen. Es müsste Oktober 2020 gewesen sein, als die Firma Wilson auf mich zukam und meinte, dass sie mich sponsorn möchten.
Ich war natürlich sehr glücklich und habe die Zusammenarbeit akzeptiert. Ich habe dann mein Abitur gemacht, um danach durch Kontakte von Wilson für drei Monate nach Alicante zu fliegen, um in dem „Wilson Bela Padel Center“ zu trainieren. Dies war eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Ich war drei Monate zehn Mal die Woche bei 30-36 Grad Celsius auf dem Platz und habe von den besten der besten gelernt. Ich kam hin als niemand und ging als „The german talent“.
Vor Ort habe ich viele Menschen kennengelernt, die ich heute stolz als meine Freunde bezeichnen darf. Mein Alltag vor Ort war, um 10 Uhr das erste Mal auf dem Platz zu stehen, um dann 90 Minuten trainieren zu können. Sowohl alleine als auch zu zweit. Mein Trainer war niemand geringeres als Sebas Lafon.
Sebas Lafon ist der beste Freund von Bela und sein ehemaliger Spielpartner und Trainer.
(Bela war 16 Jahre am Stück die Nummer 1 der Weltrangliste).
Meine Trainingspartner waren von Kategorie 3 bis 4 Spieler bis hin zur Nummer 60 der Welt. In der Mittagssonne war die Anlage wie leer gefegt. Nur ein bekloppter Deutscher war auf Platz 1, um dort mit der Fitnesstrainerin nochmal 60 Minuten Padelspezifisches Fitnesstraining zu machen. Danach ging es wieder zurück zu meiner Gastfamilie, um mich auszuruhen. Abends ging es wieder auf dem Platz. Meistens stand ein Match gegen Gegner von vor Ort an, manchmal auch zwei. Vor Ort waren jegliche Nationen vertreten, Spanier, Belgier, Schweden, Norweger usw., aber ich war der einzige Deutsche. Nach den drei Monaten ging es zurück nach Deutschland und das Training wurde bei meinem Trainer Darek fortgesetzt. Ich spiele jetzt seit drei Jahren und war seitdem schon fünf Mal in Alicante zum trainieren und jedes mal lerne ich ohne Ende dazu. Zudem habe ich die Möglichkeit durch meine Freundin auch regelmäßig in Barcelona Turniere zu spielen, da sie von dort kommt. Ich glaube, wenn man diesen Text so liest, merkt man schon, dass wenn man im Padel etwas erreichen möchte, der Weg nach Spanien nötig ist, um besser zu werden. Ich möchte mich bei meinen Eltern, meiner Freundin, meinen Trainer Darek Nowicki und Sponsor Wilson bedanken, die mir das ermöglichen und ich hoffe, dass meine Geschichte noch andere Leute dazu inspiriert, mit Padel anzufangen